Hier entsteht ein MINT-Forum ...

Warum sollte man eigentlich facherübergreifend oder fächerverbindend lehren?

Weil es Fächer gibt! (G. Reuel)

Weil wir in Fächern lernen, müssen Lehrende das Durchbrechen der Fächer-Grenzen mitdenken. Ziel des MINT-Forums ist eine Sammlung von echten MINT-Themen für Lehrende und Lernende.











Bitte nicht so: eine reale Sachaufgabe aus der Mathematik

Ein Baum der Länge \(l=12\,\mathrm{m}\) wird bei einer Höhe von \(h=3\,\mathrm{m}\) absägt, um den Baum zu fällen. In welchem Abstand \(d\) fällt der Baum vom Stamm weg? Diese Aufgabe impliziert eine Anwendung des Satzes des Pythagoras, was die anschließende Skizze zeigt. Aus der Gleichung \((l-h)^2 = h^2 + d^2\) ergibt sich durch Umstellen die Gleichung \(d=\sqrt((l-h)^2 - h^2)\), welche durch Einsetzen zu \(d=\sqrt((12-3)^2 - 3^2) = \sqrt(81-9) = \sqrt(72) \approx 8.5\) führt, womit sich ein Anstand \(d \approx 8.5\,\mathrm{m}\) ergibt.

               
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Nehmen Sie sich einen Stift. Stellen Sie den Stift auf einen ausgestreckten Finger und lassen den Stift fallen. Nie wird sich ein Bild wie in der Skizze ergeben. Stift und Baum fallen nicht nach den Regeln dieser Sachaufgabe. Was also können Lernende von dieser Aufgabe mitnhemen? Wo ist hier ein Lebenweltbezug zu finden? Wie können hier Lernende erkennen, dass Sachaufgaben ihr Leben durchdringen?

Mich ereichte diese Aufgabe, da ein Schüler nicht wusste, wie die Skizze, und somit die Lösung, richtig wäre. Tatsächlich zeigen die Stiftfallversuche, dass viele andere Möglichkeiten existieren. Die hier vorgestellte Lösung ist nur deshalb gültig, weil die zur Skizze gehörende Lösung den Möglichkeitshorizont des Schülers nicht übersteigt. Ob so Freude und Verständnis von Mathematik beim Schüler gestiegen sind?